Predigt zum Pfingstsonntag

Predigttext Johannes 14, 15-19 und 23 – 27
Die Verheißung des Heiligen Geistes
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. 16 Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht.
Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. 18 Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. 19 Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben.
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
24 Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.
25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin.
26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.
Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Liebe Gemeinde,
dass wir heute hier zusammen sitzen, liegt auch an den
Worten Jesu, die wir eben gehört haben und die er zu seinen
Jüngern damals sagte.
Damals – fast unvorstellbar lange ist das her. 2000 Jahre.
Damals, da war den Jüngerinnen und Jüngern eher zum
Heulen.
Denn Jesus hatte seinen baldigen Tod angekündigt.
Ein heftiger Schreck fuhr in ihre Glieder! Jesus, ihr Meister, ihr
Vorbild, war jung! gesund. Erfolgreich . Was redete er da von
seinem Tod!?! Undenkbar, unvorstellbar!
Und überhaupt: wie sollte es ohne ihn weiter gehen? Die
Gemeinschaft würde zerfallen, jeder seine eigenen Wege
gehen, es wäre dann wieder wie früher, ohne Hoffnung und
wirkliche Perspektive!
Nun – heute sitzen wir hier, weil die traurige und düstere
Prognose der Anhänger Jesu NICHT wahr wurde. Nicht wahr –
obwohl eigentlich alles dafür sprach.
Wir sitzen hier zusammen als eine Gemeinschaft von Christen.
Ja, durchaus eine bunt zusammengewürfelte Schar, jeder mit
seinen Erfahrungen, aber doch alle irgendwie verbunden in
diesem Glaube an Jesus Christus.
Ein WUNDER! Ein wahres Pfingswunder, liebe
Gemeinde! Dass es uns heute und hier gibt! Das ist alles
andere als selbstverständlich!
Es ist der GEIST Gottes, der das bewirkt.
Diese besondere Kraft, mit der wir Christen einen Begriff und
Hinweis Jesu übernehmen: der Geist Gottes, des Schöpfers.
Jesus nennt ihn einen Tröster – denn genau diesen haben
seine Anhänger jetzt nötig. Trost und Zuspruch in dunkler
Stunde.
Wir überlesen wahrscheinlich, was da Jesus Erstaunliches, ja
UNERHÖRTES mitteilt.
jesus sagt nicht: Tschüss, Leute, das war’s; ihr müßt jetzt
ohne mich zurande kommen..Oder: Behaltet mich in guter
Erinnerung oder ähnliches…
NEIN. Er macht ihnen ein Geschenk, er verspricht ihnen
etwas, was Jesus selber garnicht halten oder realisieren
kann! Er verspricht: Der Heilige Geist, also Gottes
Schöpferkraft!, wird bei euch sein. Ja, IN euch sein! Weil ICH
Gott darum bitte. !!
UNERHÖRT! Welcher Mensch hätte je die Autorität besessen,
solch ein Versprechen abzugeben, solch eine Zusage,
Verheißung zu machen!?
Jesus sieht sich eng verbunden mit Gott und mit dessen
Schöpferkraft.
Aus dieser Verbundenheit heraus bewirkt er Un-Glaubliches
auf seinem kurzen Erdenweg! Lesen Sie nach.
Jesus gibt, wie die Welt nicht geben kann.
Den Geist der Wahrheit! Und er fügt hinzu: Den kann die
Welt nicht empfangen.
Schau ich auf unsere Welt, kann ich nur nicken und sage: das
stimmt! Mehr denn je sich wir verunsichert, wo denn die
Wahrheit liegt in all den Nachrichten, Botschaften,
Versprechungen, Schwüren, Bekundungen, wissenschaftlichen
Analysen, medizinischen Prognosen und und und…
Wo bitteschön finde ich die Wahrheit?
Oder mit Pilatus gefragt: Was ist das denn, Wahrheit?!?
ist die Klimawende nun wahr oder Angstmache?
Ist der Mensch das schlimmste Raubtier auf dieser Erde (wie
es vorgestern in einer nachricht stand)
Ist Liebe eine Illusion, nichts für sogenannte oder soll ich
sagen selbsternannte Realisten?!?? ———-
Kurze Denkpause…
JESUS sagt:18 Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich
komme zu euch. 19 Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird
mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen,
denn ich lebe und ihr sollt auch leben.
Jesus sagt:Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und
mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen
und Wohnung bei ihm nehmen.
Jesus sagt: 27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden
gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.
So. Nun zu uns. Wer sind wir? —- Wir sind Menschen, die
mit der Gegenwart der Liebe Gottes rechnen — und
leben! Dürfen!
„Gott ist gegenwärtig“ heißt es in einem wunderbaren
Pfingstlied. JA! Er will gegenwärtig sein in UNS.
Er ist es. Auch für uns, wenn wir für seine Liebe offen sind!
Wer dafür offen ist, kann neue Wege gehen.
Um es mal modern auszudrücken: wir Christen haben das
Potential der Innovation! In jeder Hinsicht!
Wo andere noch an alten Konzepten kleben, können wir schon
um die Ecke sehen, weiter schauen. Das kann auch durchaus
unbequem sein. Wahrheiten sind durchaus nicht immer
SCHÖN oder EINFACH.
Robert Betz, ein kritischer Zeitgenosse, geboren 1953…
sagt folgenden Gedanken:
„Wenn du denkst, da ist keine Liebe für mich, ich werde nicht
geliebt oder ich bin nicht liebenswert… kannst du sie, die
LIEBE, nicht wahrnehmen, nciht emfangen und nicht spüren.
Du bist dadurch nicht empfangsbereit. Die Liebe ist in jedem
Menschen, nur oft hinter einem verschlossenem Herzen, das
auf Berührung wartet.“
Jesus verspricht genau diese Berührung. Lass dich berühren
von Jesus, und du wirst merken, wieviel Liebe und Kraft und
Hoffnung in dir sich entfalten können.
Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke
nicht und fürchte sich nicht…. Denn ich lebe und ihr sollt auch
leben.
AMEN
j.kohtz 9.6.19