Predigt vom 21.Oktober 2018

Jesaja 41,13 Denn ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir.  (Taufspruch)

der weitere Bibeltext:

 {10 Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand2 beschütze ich dich! 11 Alle, die voller Wut gegen dich toben, werden am Ende in Schimpf und Schande dastehen. Die Männer, die dich bekämpfen, werden zugrunde gehen. Niemand redet dann mehr von ihnen. 12 Vergeblich wirst du dich umsehen nach denen, die Krieg mit dir führten – du wirst sie nicht mehr finden. Wo sind sie geblieben, deine Feinde? Sie sind verschwunden, als ob es sie nie gegeben hätte. 13 Denn ich bin der HERR, dein Gott. Ich nehme dich an deiner rechten Hand und sage: Hab keine Angst! Ich helfe dir. 

14 Israel, du kleines Volk, das von Jakob abstammt, hab keine Angst, auch wenn du schwach und hilflos bist. Ich helfe dir; ich, der HERR, der heilige Gott Israels, bin dein Erlöser. 15 Ich mache dich zu einem neuen Dreschschlitten mit scharfen Zähnen. Berge und Hügel wirst du dreschen und zu Staub zermalmen. 16 Du wirst sie mit einer Schaufel in die Luft werfen wie Getreide, damit der Wind sie wie Spreu fortträgt und in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Du aber wirst jubeln über mich, den HERRN; den heiligen Gott Israels wirst du rühmen.«Der Herr sagt: »Mein Volk steckt tief im Elend. Sie suchen Wasser, aber finden keins. Vor Durst klebt ihnen die Zunge am Gaumen. Doch ich, der HERR, antworte auf ihre Hilfeschreie. Ich bin der Gott Israels und lasse mein Volk nicht im Stich. 18 Auf den kahlen Hügeln lasse ich Bäche hervorbrechen, und in öden Tälern sollen Quellen entspringen. Ich verwandle die Wüste in fruchtbares Land mit Teichen und sprudelnden Quellen. 19 Viele Bäume pflanze ich dort an: Zedern, Akazien und Myrten, Ölbäume und Wacholder, Platanen und Zypressen. 20 Wer das sieht, wird erkennen, dass ich, der HERR, hier eingegriffen habe; jeder soll wissen: Der heilige Gott Israels hat dies alles gemacht.«}

Liebe Gemeinde, liebe Eltern von Johannes Paul.

wenn wir unser Leben mit einem Weg vergleichen – womit würden wir ihn vergleichen? und wie empfinden wir ihn, diesen Weg?

mit einer ebenen Straße oder einer Holperpiste

mit einer Kraxeltour durch unwegsames Gelände?

mit einem Lehrpfad

mit einem Waldweg

oder mit einem Schleichpfad ?

oder war bzw. ist es von allem etwas?

Haben wir das Schwierigste schon hinter uns… oder steht uns noch ein schwerer Weg bevor? sind wir gut gerüstet? Sind wir unsicher oder fürchten wir uns gar?

Oder nehmen wir es,wie es eben kommt?

Klar ist: Es ist gut, wenn wir unseren Weg nicht allein gehen müssen.

Es ist wichtig und gut, wenn es Menschen gibt, denen unser Weg am Herzen liegt. Die uns begleiten und helfen, wenn es mal holperig wird. 

Eigentlich sollten wir alle solche Erfahrungen gemacht haben. 

als kleine Kinder sind wir angewiesen auf unsere Eltern, die unsere ersten wackligen Erkundungsausflüge mit Argusaugen beobachten, damit uns nichts passiert. Und weil wir noch unsicher sind auf unseren Beinen, reichen sie uns ihre Hand…damit wir nicht ins Stolpern kommen. 

Später geht es schon leichter und selbstbewußter – aber — verlaufen z.B. können wir uns trotzdem. Und die helfende Hand der Eltern ist bei vielen Dingen wichtig. anziehen..zB, oder Schnürsenkel binden!…Wir können auch nicht sofort mit Messer und Gabel umgehen… Wer denkt nicht dankbar an diese Zeiten zurück…

Später emazipieren wir uns, werden erwachsen… gehen unsere eigenen Wege. Richtig. Und wichtig. Denn das ist das Leben. Es will entdeckt werden. 

WIE wir unseren Weg einschätzen oder emfinden… ob wir eher ängstlich sind oder mutig…hängt viel damit zusammen, was wir so an „Mitgift“ auf den Weg mit bekommen haben. Das sind eher unsichtbare Dinge – Vertrauen, ein gesundes Selbstbewußtsein.. Mut.. Neugier, Lachen  die Erfahrung von Liebe…

ISRAEL hat eine bedeutende Mitgift: eine, die bis heute das Selbstverständnis und die Identität bestimmen: Gottes Bund.

Diese Mitgift wurde aber nicht einfach nur als hilfreich empfunden. Manchmal eher als Last, Bürde,  derer man sich gern entledigt hätte. Denn das Bündnis war mit einer Verpflichtung verbunden: Haltet mir die Treue! 

Aber: Lebt es sich nicht ohne Verpflichtungen leichter?

Wie ist es mit uns? 

Wir hätten ja auch gern einen Gott, der uns hilft und begleitet auf unserem Weg, aber ansonsten möchten wir schon entscheiden, wie unser Weg sein soll.
Und tatsächlich! Gott schreibt uns nicht unseren Weg vor. 

Allerdings läßt er uns nicht auf unserem Weg allein! Wir haben sein Wort.
Und mit diesem Wort ist Gott auch bei seinem Volk Israel. Und das hat es, wie wir lesen, nötig!  ::

“14 Israel, du kleines Volk, das von Jakob abstammt, hab keine Angst, auch wenn du schwach und hilflos bist. Ich helfe dir; ich, der HERR, der heilige Gott Israels, bin dein Erlöser.“

Wichtig! Nur weil jemand schwach und hilflos ist oder sich so fühlt, heißt das nicht, dass Gott nicht da ist: Im Gegenteil: 

Denn ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir.  

Wir alle kennen die dramatische Szene, wo Jesus kurz vor seinem Tod am Kreutz laut ruft: mein Gott. mein Gott.warum hast du mich verlassen!

Jesus fühlte sich gottverlassen! Aber an wen wendet er sich? An GOTT! Das mag wie ein Widerspruch aussehen, aber genau darin liegt das Geheimnis des Glaubens. 

Doch vergessen wir nicht: Gottes Wort ist nicht nur Zuspruch, es ist auch Anspruch an uns! Zuruf!   Manche bekommen sehr direkt diesen Zuruf zu hören. Denken wir an Petrus, den Fischer… zu ihm sagt Jesus. Komm mit! Und Petrus geht ab jetzt und gleich mit. Oder auch Paulus: der machtvolle Zuruf Gottes wendet sein Leben! 

Und schließlich versorgt uns Gott auch mit einer klaren, inspirierenden Vorschau auf den NEUEN Menschen und die neue Welt: vgl. oben 18ff – Siehe auch Bergpredigt. Wir haben die Worte aus Mt.5 gemeinsam gesprochen am Beginn unseres Gottesdienstes. 

Diese Worte sind ja weniger eine Handlungsanleitung, sondern viel mehr eine Vision vom neuen Menschen!

Und ja: dieser neue Mensch können wir schon jetzt sein.Diese Vision dürfen wir gern verinnerlichen, uns zueigen machen.
Wenn noch jemand meint, das Leben sei langweilig oder habe nichts mehr zu bieten! Hier gibt es Stoff, der ein ganzes Leben füllen kann. 

Wir sind auf dem Weg. Unser Baby Johannes Paul genauso wie auch wir. 

Gott schreibt uns nicht den Weg vor, aber er läßt uns auch nicht allein! Er hält uns an unserer Hand.

Er macht uns Mut: Fürchte dich nicht!

Er ruft uns. Manchmal sehr direkt! Dann nicht erschrecken. Vertrauen!

Er schenkt uns immer wieder eine Vision vom neuen Menschen. Die dürfen wir gern verinnerlichen. Dann werden wir sehen, dass er mitten unter uns ist! Unser Gott. AMEN