Die schönste Zeit

Schon wieder eilt ein Kalenderjahr dem Ende entgegen. Aber was sagt das schon! Das christliche Kirchenjahr geht ja schon viel eher zu Ende – am sogenannten Ewigkeitssonntag bzw Totensonntag. Dann beginnt die Adventszeit. Erwartungszeit. Warten auf das Licht der Welt.

Christen sehen dies im Kommen Jesu
und feiern deshalb seine Geburt zum Weihnachtsfest. Wir zünden Kerzen am Adventskranz an, jede Woche eine mehr, und dann, am Heiligen Abend, erstrahlt in vielen Wohnungen ein Weihnachtsbaum

im Lichterglanz. Immer wieder ist das schön und verwandelt unsere Wohnungen in besonderer Weise. Es kann die schönste Zeit sein für uns. Doch damit es das wird, gehören noch ein paar mehr Zutaten dazu. Wenn wir in den nächsten Wochen Zeit finden und in das Kerzenlicht schauen, fällt uns das garantiert ein, was Zeit zur schönsten Zeit machen kann. Ich nenne hier mal einige Ansichten:
Die schönste Zeit im Leben ist die Zeit, in der du spürst, dass du sie mit den richtigen Menschen verbringst.

Oder: Die schönste Zeit im Leben sind die kleinen Momente, in denen du spürst, du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oder ein Gedanke von Peter Bachèr: „Die Zeit, von der ich meinte, ich würde sie mei- nen Kindern schenken, war in Wahrheit die schönste Zeit, die mir geschenkt wurde.“
Ich glaube, uns allen fällt noch viel mehr zum Thema „Schönste Zeit“ ein. Immerhin aber ist die Weihnachtszeit ein besonderes Angebot, dieses zu erleben. Jeder von uns kann sich oder sollte sich an glückliche Weihnachtsmomente in seiner Kindheit erinnern, und die Älteren unter uns erinnern sich gern an glückliches Kinderlachen, an innige Momente des Verstehens, der Liebe, der Zuneigung.

Das ist nicht nur ein Aspekt unseres privaten Lebens! Vom Ursprung her ist das Christfest überhaupt keine private Angele- genheit, sondern eine ganz öffentliche, ja globale! Sogar die Engel – wir dürfen hierbei gern an Wirklichkeitsdimensionen denken, die uns Menschen in unserer Dreidimensionalität nicht zugänglich sind – jubeln anläßlich der Geburt Jesu:
Ehre sei Gott in der Höhe! Friede auf Erden! Und dieser Jubel, dieses Licht dringt bis in die dunkelsten Ecken, die einsamsten Herzen. Und verwandelt alles!

Und wir ahnen: Das ist etwas ganz anderes als das, was der Weihnachtskommerz unse- rer Wohlstandsgesellschaft anzubieten hat. Der Prophet Jesaja drückt es so aus: „Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott.“ (Jes.50,10) Ganz sicher könnnen wir alle etwas dazu beitragen, dass die Weihnachtszeit nicht nur ein flüchtiger Moment wird, sondern sich verwandelt zu einer schönen Zeit für uns und unsere Mitmenschen!

Ihr
Jürgen Kohtz